Schaffe den perfekten Malgrund – baue eine Leinwand selbst!
Leinwand bauen: Dein Fundament für große Kunst
Du möchtest nicht nur malen, sondern auch den Untergrund für deine Kunst selbst schaffen? Eine eigene Leinwand zu bauen ist nicht nur kostengünstiger, sondern gibt dir auch die volle Kontrolle über Größe und Qualität. In diesem Beitrag zeigen wir dir, wie es geht.
Warum selbst bauen?
Die Vorteile liegen auf der Hand: Qualitative Malgründe, individuelle Formate und die Befriedigung, etwas mit den eigenen Händen geschaffen zu haben.
Was du brauchst:
Holzleisten für den Keilrahmen
Leinwandstoff (Baumwolle, Leinen)
Werkzeug: (Elektro.)-Tacker, Gummihammer, Hammer, Spanner, Zange, Meterstab)
ggf. Grundierung (Gesso)
Sprühflasche (Wasser)
Schritt-für-Schritt Anleitung:
Keilrahmen zusammenbauen: Je nach Größe der Keilrahmen müssen Leisten zur Stabilisierung mittig bzw. gekreuzt hinterlegt werden (ab ca. 50x50cm). Fange am besten mit einer Seite an, indem du eine Holzleiste (Seitenteil) und den Stabilisierungskeil in der Mitte einlegst. In diesem Schritt, empfehle ich die Leisten nicht komplett zu versenken. Anschließend fügst du die beiden kurzen Seiten am Eck locker hinzu und legst es auf den Boden. Nun muss nur die letzte Längsseite (ggf. ein weiteres Mittelteil überkreuzt) eingefügt werden. Wenn eine gewisse Stabilität fehlt, empfehle ich leicht mit dem Gummihammer auf die Ecken zu klopfen. Es sollte hierbei nicht komplett fest sein, denn der rechte Winkel ist entscheidend. Hierzu misst man am besten die Diagonalen des kompletten Rahmens und richtet diese gleichmäßig aus, indem man die Keile mittels Gummihammer fest zusammenführt. Dies kann eine gewisse Zeit in Anspruch nehmen, da es auf Millimeter genau sein sollte.
Leinwand aufspannen: Schneide deinen Leinwandstoff zurecht und rechne mit 8-15 cm Überschuss auf jede Seite, je nachdem wie dick dein Keilrahmen ist. Lege den Stoff vorsichtig auf den sauberen, ebenen Boden und richte den Keilrahmen zentriert darauf aus.
Beginne in der Mitte einer Seite mit 1-3 Tackern oder Nägeln, um die Leinwand am Rahmen zu befestigen. Von hier aus gehe ich gerne überkreuzt vor, erst auf der gegenüberliegenden Seite, von dort aus die linke und dann die rechte Seite. So arbeite ich mich meist im Muster 1,3,2,4 vor, bis ich ca. 15 cm von den Ecken entfernt bin. Wichtig ist es nach der ersten Seite, immer die Spannung zu halten und den Stoff gleichmäßig aufgespannt zu befestigen/tackern. Bei den letzten 15 cm falte ich die Ecken vor, wobei hier verschiedene Methoden genutzt werden können. Dabei kann der Überschnitt entfernt werden und anschließend alles unter Spannung weiter befestigt werden.
Grundieren: Falls der Stoff nicht vorgrundiert ist, kann man beispielsweise in mehreren Lagen Gesso - bei Bedarf mit Abschleifen dazwischen - eine schöne Grundierung erhalten. Um etwas mehr Spannung zu erzeugen und die Verhältnisse anzupassen, besprühe ich den Leinenstoff gerne mit Wasser bis er feucht ist und lasse ihn über Nacht austrocknen. Da verschiedene Maltechniken verschiedene Untergrund benötigen, sollte man sich vorab informieren wie fein der Stoff und die Grundierung sein sollten.
Tipps und Tricks:
Achte auf qualitative Materialien, wähle den passenden Stoff/Malgrund und überlege dir die Grundierung je nach Maltechnik. Versuche es erst mit kleineren Rahmen bis 50x50cm und werde Schritt für Schritt größer im Format. Die Spannung ist essenziell, um später gute Kunstwerke schaffen zu können, deshalb plane für die ersten Leinwände mehrere Stunden Arbeitszeit ein.
So hast du mit etwas Übung bald deine perfekte, selbstgebaute Leinwand!